VERKEHRSUMGEHUNG Bürger werden über Planungsfortschritt für Saulheim, Wörrstadt und Sulzheim informiert

Seit Jahren wird über eine Verkehrsumgehung zur Entlastung von Saulheim, Sulzheim und Wörrstadt diskutiert. Der aktuelle Stand und die weiteren Schritte im Verfahren für eine überörtliche Umgehungsstraße waren Thema einer Bürgerinformationsveranstaltung im Saulheimer Bürgerhaus. Dabei stellte das Projektteam die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie und des Agenda21-Prozesses zur Auswahl einer bevorzugten Trassenvariante vor.

Eine Umgehungsstraße von knapp sechs Kilometern Länge, die ab Autobahnanschluss Wörrstadt über die K 401 führt, unter Einbeziehung der geplanten Nordspange die K 21 überquert und auf die L 414 trifft und zusätzlich eine Südumfahrung von Sulzheim vorsieht - Trasse Nummer fünf lautet die empfohlene Variante sowohl in der Machbarkeitsstudie als auch im Agendaprozess. Insgesamt fünf Trassenvarianten waren durch das Projektteam systematisch verglichen und die Auswirkungen auf Wirtschaftlichkeit, Verkehrsverhältnisse und Schutzgüter (Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Klima, Landschaft) analysiert und beurteilt worden. Darüber hinaus wurden die Varianten im Hinblick auf die nachhaltige Entwicklung der Verbandsgemeinde Wörrstadt bewertet und die Machbarkeitsstudie daher in enger zeitlicher und inhaltlicher Abstimmung mit dem Agendaprozess erstellt. Im Rahmen einer Bürgerbefragung und zweier Planungswerkstätten waren die verschiedenen Trassen unter anderem in Bezug auf Infrastruktur, Landschaft und Tourismus, Siedlungsentwicklung sowie Landwirtschaft und Weinbau bewertet worden.

Nun ist Entscheidung des Bundes gefragt

Die Auswahl einer Trassenvariante ist der grundlegende Schritt zur Realisierung der Ortsumgehung. Dabei dient die Machbarkeitsstudie als Entscheidungsgrundlage zur Beantragung eines Raumordnungsverfahrens und der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan. VG-Bürgermeister Markus Conrad betonte, dass allein der Bund über die Maßnahmen entscheide. „Welche Variante letztlich kommt, weiß heute niemand“, sagte der VG-Bürgermeister. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist allerdings die Einbindung der unterschiedlichen Akteure, Interessengruppen, Verbände, Behörden, der Gemeinden und der Bürger. Vor allem aber haben wir nur eine Chance, wenn wir gemeinsam versuchen, Lösungen zu finden und alle an einem Strang ziehen“, so der VG-Chef. „Wir haben hier das Ergebnis eines Prozesses vorgestellt“, erläuterte Dr. Franz Schafranski von der Projektentwicklungsgesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz mbH (PER). „Ein Verkehrsplanungskonzept ist selten die Eier legende Wollmilchsau, sondern hier sind Kompromisse gefragt“, ergänzte er.

Im nächsten Schritt werden nun Gemeinderäte und Stadtrat, anschließend der VG-Rat über die Vorzugsvariante entscheiden. Anfang 2012 werden die Gremienbeschlüsse zur Beantragung einer raumordnerischen Prüfung der überörtlichen Umgehungsstraße beim entsprechenden Bundesministerium eingereicht.

 

Quelle:
Bergund Hilgers (2011): Hoffnungen ruhen auf Trasse fünf, http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11278387.htm