Die CDU schickt Jan Metzler (Dittelsheim-Hessloch) ins Rennen um das Bundestagsmandat im Wahlkreis 207 Worms/Alzey/Oppenheim und setzt damit wie zuvor die SPD auf einen Generationenwechsel. Der 32-jährige erhielt am Mittwochabend bei der Wahlkreisvertreterversammlung in Worms-Herrnsheim 37 Stimmen.

Die Wormserin Michaela Langner war als Außenseiterin ins Rennen gegangen und bekam 19 Stimmen, was exakt der Zahl der Delegierten des CDU-Kreisverbandes Worms entspricht. Dr. Ludwig Tauscher aus Alzey, der zum dritten Mal als Bundestagskandidat der Christdemokraten antreten wollte, landete abgeschlagen auf dem dritten Platz mit 14 Stimmen. Jan Metzler tritt damit im September des kommenden Jahres gegen Marcus Held (35, Oppenheim) von der SPD an. Welche der anderen Parteien ebenfalls Kandidaten aufstellen wollen, steht derzeit noch nicht fest.

"Gemeinsam werden wir es schaffen"

Jan Metzler zeigte sich davon überzeugt, dass die CDU zum ersten Mal seit 1947 den Wahlkreis 207 direkt gewinnen kann.„Packen wir’s an. Gemeinsam werden wir es schaffen“, gab er unmittelbar nach seiner Wahl als Motto aus. Ohnehin demonstrierten die Christdemokraten große Einigkeit. „Sie hatten die Wahl, sie hatten die Auswahl“, betonte Walter Wagner als Vorsitzender der CDU Alzey-Worms gegenüber den Delegierten, um das urdemokratische Prinzip dieser Kandidaten-Kür deutlich zu machen. „Nun werden wir einträchtig den Saal verlassen und gemeinsam in den Wahlkampf ziehen“, warb er um Geschlossenheit, wie zuvor seine Kreisvorsitzenden-Kollegen Hans-Joachim Kosubek (Worms) und Thomas Günther (Mainz-Bingen).

Der Wahlkampf werde schon am nächsten Tag beginnen, motivierte der frisch gewählte Metzler die Parteifreunde. Gegenüber dieser Zeitung betonte er, dass er hoch motiviert sei und sich darüber freue, dass der Wahlkampf ausgesprochen lang sein wird. „Das gibt mir die Chance, möglichst viele Menschen direkt zu erreichen." Er werde alles in seiner Macht stehende tun, um den Wahlkreis zu gewinnen und dabei so viel wie möglich vor Ort sein, so Metzler. Der gelernte Winzer und studierte Betriebswirt ist derzeit internationaler Koordinator an der Wormser Fachhochschule und organisiert unter anderem die Auslands-Austauschprogramme.

Wormser geschlossen hinter ihrer Kandidatin

Das ist auch der Grund, weshalb der Wormser CDU-Chef Hans-Joachim Kosubek gut mit dem Ergebnis leben kann: „Jan Metzler gehört praktisch schon dazu“, er kenne sich in Worms bestens aus. Wichtig ist Kosubek, dass die Wormser Christdemokraten geschlossen hinter ihrer Kandidatin standen. Michaela Langner (35) zeigte sich denn auch nicht enttäuscht von ihrem Ergebnis. Jan Metzler sei ein guter Kandidat, deshalb sei das in Ordnung. Und am Wahlabend werde sie dann eben im ZDF-Wahlstudio dabei sein, konnte sie schon lachen: Die Politologin arbeitet bei der Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim.

Der Alzeyer Dr. Ludwig Tauscher (55), der im Vergleich zu seinen Konkurrenten eine sehr kurze Vorstellungsrede hielt, wünschte Metzler unmittelbar nach der Wahl alles Gute für den Wahlkampf. Da im Vorfeld spürbar gewesen sei, dass viele Delegierte zu Metzler tendierten, hielt sich auch seine Enttäuschung in Grenzen. „Wir wollen ja junge Leute nach vorne bringen, da ist das konsequent und richtig“, so Tauscher. Zudem fühle er sich in seinem Beruf als Weinbauamtsleiter bei der Landwirtschaftskammer in Alzey nach wie vor sehr wohl.

Quelle:
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/rheinhessen/12636246.htm