Der CDU-Europaabgeordnete Werner Langen fordert eine erneute Überprüfung des Verkaufsprozesses des Nürburgrings durch die EU-Wettbewerbsbehörde. Entgegen den Aussagen der Sachverwalter und der Landesregierung sei der Verkaufsprozess weder transparent, noch fair, noch wettbewerbsneutral gewesen.
 
Die Landesregierung als größter Gläubiger könne nicht länger so tun, als habe Sie mit dem nachträglichen Verkauf an russische Oligarchen nichts zu tun. Langen fordert einen Neustart des Verkaufsprozesses für die Rennstrecke, bzw. die Überführung in eine öffentlich-rechtliche Stiftung, damit der Nürburgring auch künftig allen Nutzern zu fairen Bedingungen zur Verfügung stehen könne.

Neueinfang mit EU-Recht vereinbar

Ein solcher Neuanfang sei nach entsprechenden Verhandlungen und Genehmigungen mit dem EU-Recht vereinbar, so Langen. Er werde die Thematik in Kürze mit der neuen dänischen Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager besprechen.

Der bisherige Verkaufsprozess, auch wenn er nach dem deutschen Insolvenzrecht abgelaufen sei, erfülle nicht die von der EU vorgelegten Mindestbedingungen.

Ministerpräsidentin Dreyer, die offensichtlich frühzeitig eingeschaltet gewesen ist, sei gefordert, das Management eines ernsthaften Neuanfangs selbst in die Hand zu nehmen, ohne Rücksicht auf die bisherige „Verschleierungstaktik“ von Teilen der Landesregierung.

Kaum jemand mit Verkauf einverstanden
 
Langen: „Kaum jemand, mit Ausnahme der dabei gut verdienenden Konkursverwalter, ist mit dem Verkauf unter der Hand an russische Investoren einverstanden, zumal die Bedingungen, die Käuferstruktur und die künftigen Absichten unklar sind und Robertino Wild bereits im August 2014 durch die Treuhänderstruktur faktisch "entmündigt" wurde".

Langen weiter: „Die EU hat den Verkauf an Capricorn genehmigt, nicht an Treuhänder oder Oligarchen aus Russland zu völlig intransparenten Bedingungen“. Die Region um den Nürburgring habe es verdient, mit Ihren berechtigten Anliegen nach einer langfristigen und fairen Lösung für den Rennstrecke ernstgenommen zu werden.

Langen hatte darüber anlässlich eines Besuchs auch mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau in Brüssel diskutiert. Langen abschließend: „Mit der Regierungsumbildung ist die Verantwortung der Landesregierung nicht erledigt!"