Der Arbeitskreis christlich-demokratischer Lehrerinnen und Lehrer (ACDL) solidarisiert sich mit der jüngsten Aktion des Philologenverbands Rheinland-Pfalz, der die um ein halbes Jahr verkürzte Referendarausbildung mit einer Unterschriftenaktion ins Visier nimmt. „Der Wurf ins kalte Wasser mit eigenverantwortlichem Unterricht der Referendare ab dem ersten Tag und die zunehmenden Belastungen für die Kollegien durch erhöhten Vertretungsbedarf und häufigere Lehrerwechsel haben negative Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität und die Entwicklung der angehenden Lehrerinnen und Lehrer. Kein Handwerksberuf käme auf die Idee, die Ausbildungszeit ohne Not zu verkürzen – bei den Lehrerinnen und Lehrern geschieht dies“, so Dr. Markus Reinbold, Landesvorsitzender des ACDL Rheinland-Pfalz.
 
In der Lehrerschaft regt sich großer Unmut über das Turbo-Referendariat, bei dem Zeit zur Eingewöhnung, zum Hospitieren, zu ersten angeleiteten Unterrichtsversuchen fehlt, die zweite Staatsexamensarbeit gestrichen und auch benotete Lehrproben abgeschafft wurden. Es entsteht der Eindruck, die Referendare sollen zur günstigen Unterrichtsversorgung beitragen, aber an ihrer Ausbildung werde gespart. Experten runzeln die Stirn, wenn behauptet wird, die Verkürzung sei durch mehr Praktika und fachdidaktische Veranstaltungen an den Universitäten während des Studiums zu rechtfertigen. „Wer jemals als Lehrer gearbeitet hat, weiß, dass diese Rechnung nicht aufgeht“, so Reinbold.
 
(Nr. 013/2014 - 24.01.2014)