Die Wörrstädter Kindertagesstätte Bleichstraße soll einen neuen Zaun sowie eine Zufahrt zur Bleichstraße erhalten. Die Weichen dafür stellte der Wörrstädter Stadtrat einstimmig. Die CDU-Fraktion brachte das Anliegen, zu dem der Förderverein der Kita ein Konzept entwickelt hatte, per Antrag auf die Tagesordnung. Laut Konzept-Text liegen die Streben des Metallzaunes, der das Gelände umfasst, zu weit auseinander. Weiter jedenfalls als die vom Deutschen Institut für Normung und den Gemeinde-Unfallverhütungs-Vorschriften vorgegebenen zwölf Zentimeter, die für Kindergärten gefordert sind. Bei zu großen Abständen drohen kleinere Kinder den Kopf durchzustecken und sich zu verletzen oder sogar komplett durchzuschlüpfen. Auch die Höhe des Zaunes liege mit rund 0,9 Metern unter den einschlägigen Richtlinien, die einen Meter fordern. Insbesondere hinter der Holzhütte ist das ein Problem, denn dort konnten Kinder schon mehrfach unbeobachtet über den Zaun klettern.

Das soll bald nicht mehr so sein. Am Tag der Ratssitzung habe eine Wörrstädter Firma ein Angebot für 6731 Euro abgegeben, Mehrwertsteuer inklusive. Darin enthalten ist laut Erstem Stadtbeigeordneten Gerhard Seebald eine drei Meter breite, einflüglige Toranlage für eine bisher nicht gegebene Zuwegung zur Bleichstraße. Die Zaunhöhe würde 1,03 Meter und hinterm Häuschen zwei Meter betragen, die Gitterstrebenabstände wären ebenfalls ordnungsgemäß. „Das entspricht dem, was der Förderverein wollte“, sagt Seebald, „ich denke, dass das darstellbar ist.“ Daher schlug der Sozialdemokrat vor, eine entsprechende Summe in den Haushalt einzustellen und dann ohne weiteren Ratsbeschluss die Auftragsvergabe zu ermöglichen. Der Stadtrat folgte dem Vorschlag einstimmig.

Zwei Fußballklubs hat Wörrstadt, was für ein 7800-Einwohner-Städtchen schon bemerkenswert ist. Wer außerhalb des Vereinslebens oder der Trainingszeiten gegen den Ball treten will, hat es hingegen schwer. Daher zielte ein Antrag der Grünen-Fraktion darauf ab, dass die Stadt einen Bolzplatz einrichtet und unterhält. Die Übungsgelände der Vereine, so erklärte Ratsmitglied Wolfgang Gfrörer, seien nicht geeignet, da sie überbelegt und in der Regel privat nicht zu nutzen seien. Stattdessen enthält der Antrag - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - drei Vorschläge: Zum einen könnte der alte TuS-Sportplatz bei der Neubornhalle nutzbar gemacht werden, zum anderen gebe es die Wiese am Ende der Bleichstraße. Und schließlich den ehemaligen Bolzplatz am Spielplatz in der Nähe des Kindergartens Rheingrafenstraße. „Der Platz wurde damals abgeschafft wegen Problemen mit der Nachbarschaft“, erinnert sich Gfrörer, aber mittlerweile hat sich eine Änderung im Gesetzestext ergeben. So steht in Paragraf 22 Abs. 1a Bundeslärmschutzgesetz, dass „beispielsweise Ballspielplätze […] im Regelfall keine schädliche Umwelteinwirkung“ sind, sofern die Geräuscheinwirkungen durch Kinder hervorgerufen werden. Einstimmig fasste der Rat den Beschluss, den Antrag in den zuständigen Ausschuss zu verweisen, der am 14. Februar tagt.

Quelle:
Torben Schröder (2012): Kita Bleichstraße in Wörrstadt bekommt Zufahrt und neuen Zaun, http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11645820.htm