Seit Jahrzehnten schon kämpft die Interessengemeinschaft B 420 in Wörrstadt dafür, den Verkehr aus der Stadt herauszubekommen und eine große Umgehungslösung für Wörrstadt zu bekommen. Genau diese Umgehungsstraße wird derzeit in Wörrstadt und den Nachbargemeinden Saulheim und Sulzheim diskutiert.

Unverständnis über Uneinigkeit der Orte

Nachdem zwei unabhängige Gutachten verschiedene Trassenvarianten bewertet haben (wir berichteten), gab es eine Diskussion zwischen den Gemeinden welche Variante tatsächlich am geeignetsten ist. In der kommenden Sitzung des Verbandsgemeinderates soll ein Empfehlungsbeschluss getroffen werden. Die SGD Süd entscheidet letztlich, welche Trassenvariante umgesetzt werden soll. In einem offenen Brief appelliert die IG B 420 nun an die politischen Entscheider, sich gemeinsam für eine Variante zu entscheiden, und zwar die, die auch in den Gutachten empfohlen wird. Der Wörrstädter Stadtrat hatte für Trassenvariante eins plädiert, Sulzheim und Saulheim wollten den Ergebnissen des Gutachtens folgen. „Im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der betroffenen Kommunen fordern wir Sie auf, zu einer einstimmigen Beschlussfassung über die Varianten einer überörtlichen Umgehung B 420 zu kommen. Für uns als Anwohner und für viele Bürger ist es vollkommen unverständlich, dass es seit 2003 trotz vieler Sitzungen am Runden Tisch bisher nicht zu einer Einigung bezüglich der Trassenführung gekommen ist“, erklärt die Interessengemeinschaft in dem offenen Brief.

Nur bei einer Einigung bestehe aber Hoffnung auf Aufnahme des Projektes in den Bundesverkehrswegeplan und Realisierung einer überörtlichen Umgehungsstraße.

„Jetzt müssen Wörrstadt, Saulheim und Sulzheim mit einer Stimme sprechen und gemeinsam dieses für die Bürgerinnen und Bürger wichtige Projekt auf den Weg bringen. Die Variante 1, die als einzige eine wirkliche Entlastung für alle Anlieger bringen und tatsächlich eine richtige Umgehungsstraße darstellen würde, scheint politisch nicht durchsetzbar zu sein. Daher fordern wir Sie eindringlichst auf, der Planungsvorgabe über alle Fraktionszwänge hinweg vorbehaltlos zu folgen“ heißt es weiter in dem offenen Brief an die politischen Entscheider. Entsprechend fordern die Mitglieder die Entscheider auf, für Variante vier zu stimmen.

IG: „Pflicht, im Sinne der Wähler zu handeln“

„Stimmen Sie im Interesse der Bürgerinnen und Bürger für die Variante vier, da diese als einzige die Chance hat, realisiert zu werden. Sollte die Aufnahme in den nächsten Bundesverkehrswegeplan durch Uneinigkeit scheitern, würden viele weitere Jahre ins Land gehen, in denen nichts geschieht - was Sie dann zu verantworten hätten.“

Als gewählte Vertreter sei es die Pflicht der Ratsmitglieder, im Sinne der Menschen zu handeln, die ihnen bei der Wahl ihre Stimme gegeben haben, „in der festen Überzeugung, dass Sie genau hierfür die richtigen Personen sind“.

Quelle:
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11671995.htm