JUBILÄUM Graffiti-Workshop soll zum runden Geburtstag ein Stück Jugendkultur sichtbar machen

Mit der Aktion „VG Wörrstadt wird bunt“ will die Lokale Agenda zur Feier des 40. Geburtstags der Verbandsgemeinde“ in diesem Jahr beitragen. Geplant ist ein Graffiti-Parcours durch die VG, bei dem insgesamt 40 Objekte in den 13 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde mit Graffiti bemalt werden. Zu einem ersten Treffen hatte die Agendagruppe „Generationen“ eingeladen. Neun interessierte Jugendliche, die über Schulen, Presse und Mundpropaganda von dem Projekt gehört hatten, waren gekommen. Die Sprecherin der Agenda-Gruppe, Edith Trossen-Pflug, erläuterte die Idee.

Wanderausstellung mit bunten Kunstwerken

Einer der Interessierten ist der 20-jährige Max Greim. Seit fünf Jahren geht er dem Graffiti-Hobby nach. Vor allem in Mainz-Kastel am Brückenkopf, wo legal gesprüht werden darf, ist er öfter. Als gelernter Maler habe er eine Affinität zu Kunst und Gestaltung. Außer der 13-jährigen Chiara und der zwölfjährigen Janine haben alle Anwesenden Erfahrung mit Graffiti, so auch Nadine Kunze und Max Weyer, deren Graffiti im Fußgängertunnel in Wörrstadt schon viel positive Aufmerksamkeit hervorgerufen haben.

Bei dieser ersten Zusammenkunft sollte nun mit den Jugendlichen ein Aktionskalender zusammengestellt werden, denn bis September sollen die Objekte fertiggestellt sein. 20 Flächen sind schon gefunden. „Leuchtturmprojekt“ sei ein Windrad von Juwi, das rundherum bis in drei Meter Höhe besprüht werden soll, so Trossen-Pflug. In Saulheim stelle ein Hauseigentümer gar ein Gerüst auf, da die zu bemalende Hauswand so groß sei. Aber auch Flächen in Wörrstadt, Wallertheim und Schornsheim wurden schon gespendet.

Aber noch werden Objekte gesucht. Sollten nicht genügend bereitgestellt werden, wolle man große Platten besorgen, auf denen dann gearbeitet wird und die dann als Wanderausstellung durch die VG gehen. „Es ist eine wunderbare Werbung für zukünftige Projekte und eine super Chance, sichtbar zu werden“, sagte Edith Trossen-Pflug in Richtung der jungen Künstler. Eine Vision könne sein, eine Graffitiszene hier zu etablieren.

Trossen-Pflug berichtete auch, dass es schon Sponsorenzusagen, darunter die Lottostiftung Rheinland-Pfalz, gebe. Allerdings sei man weiter auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, denn ein Quadratmeter gesprühte Fläche koste etwa zehn Euro, außerdem wolle man die Jugendlichen natürlich bei den Aktionen verköstigen. Die umtriebige Sprecherin, die mit der Gleichstellungsbeauftragten Christine Geiger, Martina Workman sowie mit der Kunstpädagogin Ellen Löchner das Expertenteam bildet, hat bereits T-Shirts gekauft, die natürlich auch selbst gestaltet und bei den Aktionen getragen werden sollen. Farben und Skizzenpapier wurden besorgt, sodass erste Entwürfe gemacht werden konnten. Trossen-Pflug kann sich vorstellen, dass auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, Natur- und Verkehr-Motive gesprüht werden, aber auf jeden Fall sollen die Jugendlichen sich einbringen. Selbstverständlich können auch die „Flächengeber“ Wünsche äußern.

„Wir wollten etwas Besonderes machen“, betonte Trossen-Pflug. Und: „Wir kümmern uns darum, Jung und Alt zu verknüpfen, wir wollen voneinander lernen und gemeinsam Zukunft gestalten.“ Mit dem Graffiti-Workshop wolle man die Jugendkultur, die sich mit Street-Art und Graffiti identifiziert, öffentlich sichtbar machen und aus dem Schmuddelimage des „nächtlichen Wändebeschmierens“ herausholen.

Quelle:
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/woerrstadt/11762670.htm