VORSITZENDER Patrick Moll tritt in die Fußstapfen von Helmut Schultz / „Scheue mich nicht, Neues auszuprobieren“

Nach einem Vierteljahrhundert in Amt und Würden hat Helmut Schultz den Vorstand des CDU-Gemeindeverbands Wörrstadt an Patrick Moll übergeben. „Alles hat seine Zeit“, sagte Schultz. Zwei Jahre vor der Kommunalwahl „müssen junge Kräfte die Verantwortung übernehmen“.

Es ist ein wirklicher Generationswechsel: 31 Jahre ist der neue Vorsitzende jung. Moll hat nach Realschulabschluss und Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg in Bingen Elektrotechnik studiert. Vor zehn Jahren trat er in die CDU und die Junge Union (JU) ein, wo er Kreisvorsitzender war. Zwei Jahre war das Saulheimer Gemeinderatsmitglied Schultz’ Stellvertreter. „Ich scheue mich nicht davor, etwas Neues auszuprobieren“, kündigte Moll an. Damit steht er in den Fußstapfen seines Vorgängers, der nach sechs Jahren als JU-Landesvorsitzender in der Verbandsgemeinde markante Akzente setzte. In Markus Conrad installierte er 2003 einen damals 29-jährigen Verbandsbürgermeister-Kandidaten, ein Jahr später kam das - seinerzeit unter diesem Titel noch gar nicht bekannte - „Jamaika“-Bündnis zustande, das bis heute anhält. In seiner Abschiedsrede offenbarte Schultz sich noch einmal als Spiritus Rector dieser Entwicklung, der gleichermaßen intellektuell zugespitzt, visionär und bodenständig den Kurs vorgibt. Das will er - sofern er gefragt wird - auch weiter tun. Zudem kündigte er sich und seine Familie - Ehefrau Mechthild und die Kinder Elena und Philipp - als unverdrossen aktive Wahlkämpfer an.

„Er kann überzeugen, das kann er gut, das kann er laut, das kann er leise, das kann er in allen Facetten“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Walter Wagner, der damit einen anekdotenreichen Reigen an Grußworten und Glückwünschen einleitete. Armsheims Ortschef Peter Starck charakterisierte den ehemaligen Bundestagsabgeordneten (1985/86) als akribische und zielorientierte, aber gleichermaßen einnehmende und aufrichtige Führungsfigur. Landtags-Vizepräsident Heinz-Hermann Schnabel stellte Schultz’ Standhaftigkeit auch in der Parteispenden-Krise 2000 heraus. „Eine Ära geht zu Ende - im positivsten Sinne. Du hast etwas geleistet, das in unserer Region einmalig ist“, lobte Conrad. Auch Schultz’ Amtsvorgänger Otto Krämer sowie Ludwig Sandmann und Günter Schaaf, die den gebürtigen Landauer 1987 etwas unverhofft ins Amt gebracht hatten, machten ihre Aufwartung.

So viel Zuspruch kommt nicht von ungefähr. Nach Jahren der Juniorpartnerschaft in einer großen Koalition schaffte Schultz den politischen Wechsel auf VG-Ebene. „Vorher war die VG ein bürokratischer Dienstleister“, betonte Schultz, „aber wir wollten gestalten statt nur verwalten. Nun sind wir eine Muster-VG.“ Patrick Moll wurde mit 33 Ja- und einer Nein-Stimme zum Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter sind Magdalena Deutsch und Alexander Stoll, Schatzmeister bleibt Peter Steinruck. Beisitzer sind Martin Fölix, Alexander Steinruck, Philipp Schultz, Heiko Schmittbetz, Karl-Heinz Kayser, Christiane Hoch, Michael Heming, Torben Marx und Ulrike Reinartz.

Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-woerrstadt/schornsheim/12398073.htm